Großer Kanal. VENEDIG. 71. Route. 441 Inseln
der
Lagunen,
wo
sie
sich
schon
697
unter
einem
Dogen
dem
venetischen
Seebunde
zusammenschossen;
Regierungssitz
wurde
811
Rivoalto
(Venedig).
In
enger
Verbindung
mit
dem
byzantinischen
(S.
569)
schwang
sich
der
junge
Staat
neben
Genua
zum
Vermittler
des
Verkehrs
zwischen
dem
Morgen-
und
Abendlande
auf;
auch
in
der
Kunst
Venedigs
erkennt
man
durch
das
ganze
Mittelalter
den
Einfluß
des
Orients.
Nachdem
der
große
Doge
hatte,
legte
der
Markuslöwe
seine
mächtigen
Tatzen
auf
die
Küsten
und
Inseln
Griechenlands
und
Kleinasiens.
Auf
dem
italien.
die
Republik
ihre
Eroberungen
allmählich
bis
Bergamo
aus.
Das
XV.
Jahrhundert
bezeichnet
den
Höhepunkt
der
venezianischen
Macht,
seine
Kriegsflotte
beherrschte
nunmehr
das
ganze
östl.
Mittelmeer.
Aber
schon
seit
1453
begannen
die
Türken
aus
die
Herrschaft
Venedigs
zu
bedrohen,
die
Entdeckung
Amerikas
und
der
neuen
Seewege
nach
Indien
gaben
dem
Welthandel
eine
andere
Rich-
tung,
der
Festlandsbesitz
verwickelte
Venedig
obendrein
in
die
Kriege
der
rivalisierenden
Großmächte
Österreich-Spanien
und
Frankreich.
Nach-
dem
die
langen
Kämpfe
mit
den
Türken
aller
Besitzungen
im
Orient
geführt
hatten,
machten
1798
die
Franzosen
der
Selbständigkeit
Venedigs
ein
Ende,
1814-66
gehörte
es
zu
Österreich.
Seit
der
Vereinigung
mit
dem
Königreich
Italien
haben
sich
Handel
und
Kunstgewerbe
wieder
etwas
gehoben.
Der
*Große
Kanal
(Canal
Grande
oder
Canalazzo),
die
Hauptverkehrsader
Venedigs,
durchzieht
vom
Bahnhof
(Pl.
C
D
3)
bis
zum
Hafen,
dem
Canale
oder
Bacino
di
San
Marco
(Pl.
G-
K
6,
7)
die
Stadt
von
NW.
bis
SO.
in
Form
eines
umgekehrten
S.
Die
Durchfahrt,
mit
Stadtdampfer
(S.
439;
25
Min.)
oder
Gondel
(S.
439;
1
St.,
vorzuziehen),
gewährt
einen
überwältigenden
Ein-
druck
von
dem
Reichtum
und
der
Pracht
des
alten
Venedig.
Neben
alten
Kaufhäusern
und
prunkvollen
Kirchen
begleitet
den
Kanal
eine
Fülle
stolzer
Privatpaläste
aus
dem
XII.-XVIII.
Jahrhundert.
An
seinen
Krümmungen
eröffnen
sich
immer
neue
malerische
Ausblicke.
Links.
Chiesa
degli
Scalzi
(Pl.
D
3;
Barfüßerkirche),
in
glänzendem
Barock
(1649-89).
*Palazzo
Vendramin-Ca-
lergi
(Pl.
E
F
3),
der
schönste
Frührenaissancepalast
Venedigs
(1509).
*Cà
Doro
(Pl.
F
3
),
der
zier-
lichste
gotische
Palast
(XV.
Jahrh.).
Fondaco
de’
Tedeschi
(Pl.
G
4;
S.
440),
einst
Warenhaus
der
deutschen
Rechts.
Fondaco
de’
Turchi
(Pl.
E
3;
„Kaufhaus
der
Türken
romanischen
Stils
(XI.
Jahrh.),
1870-75
erneut,
jetzt
Stadt-
museum
(Museo
cívico).
Pal.
Pésaro
(Pl.
F
3),
der
glänzendste
Palast
der
Spät-
renaissance
(1679),
jetzt
mo-
derne
Gemäldegalerie
(Galleria
d’Arte
moderna).
*Ponte
di
Rialto
(Pl.
G
4;
„Rivo
alto“,
s.
oben),
ein
22m
br.
Marmorbogen
von
27,7m
Spannung,
mit
Kaufläden
(1588-92).